Du willst dir ein E-Drumset kaufen? Was gibt es zu beachten ...
Na klar ... nicht jeder kann aufgrund der Lautstärke ein akustisches Schlagzeug spielen. Ein elektronisches Schlagzeug ist eine super Alternative. Aber worauf muss man genau achten? Was darf das Teil kosten? Welche Bestandteile sollte es haben? Fragen über Fragen. Ich will dir mit diesem Artikel dabei helfen keine Fehler beim Kauf zu machen.
Wie meine Oma schon immer gesagt hat: "Kauf lieber was Gscheids (hier fränkischen Akzent vorstellen ) sonst kaufst du es zweimal".
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Welche Ausstattung sollte mein E-Drumset haben?
Die Wohl wichtigste Frage gleich am Anfang. Typischerweise besteht ein E-Drumset aus folgenden Bestandteilen:
- Snare
- Toms (in der Regel drei Toms)
- Becken (in der Regel zwei Pads)
- Bass-Drum Pad
- Fußmaschine & Hi-Hat Maschine
- E-Drum Modul
- Rack
Mit dieser Ausstattung solltest du am Anfang gut zurecht kommen. Oft gibt es auch kleine Variationen in der Ausstattung. Also z.B. eine Tom weniger, oder ein Becken mehr. Das kommt ganz auf das Angebot an. Die oben aufgeführten Bestandteile gehören meiner Meinung nach zur "Minimalausstattung".
Bei den einzelnen Bestandteilen gibt es ein paar Sachen zu beachten. Nicht nur bei der Art der Felle sondern auch mechanische Aspekte spielen hierbei eine Rolle. Genau hier sind die grundlegenden Unterschiede welche am Ende den Preis aber auch die Spielqualität ausmachen.
Mesh Heads oder "Rubber Pads"?
Das ist zunächst die Kernfrage welche man sich vor dem Kauf stellen sollte. Ich würde – wenn es preislich möglich ist – immer Mesh Heads empfehlen. Glücklicherweise sind diese heutzutage schon bei günstigeren Modellen dabei. Mesh Heads haben einfach ein viel besseres Spielgefühl als Rubber Pads. Ich denke sowieso, dass in den nächsten Jahren kaum noch E-Drumsets mit Rubber Pads produziert werden.
Mesh Heads kommen dem klassischen akustischem Schlagzeug sehr nahe. Du spielst also auch ein echtes Fell welches ähnliche Eigenschaften hat wie ein normales Drumfell. Der Rebound – also der Rückprall – beim Schlagen des Fells ist viel angenehmer als bei Rubber Pads. Mesh Heads haben auch noch ein großen Vorteil, da diese im Regelfall deutlich leiser sind als Rubber Pads.
Falls du hier preislich ein paar Abstriche machen musst und auf ein günstigeres Set zurückgreifen musst, kannst du bei dem Toms auf die Mesh Heads verzichten. Diese spielst du normalerweise etwas weniger oft als beispielsweise die Snare. Daher sollte mindestens die Snare ein Mesh Head haben.
Was muss ich bei Bass-Drum und Hi-Hat beachten?
Auch zwei wesentliche Bestandteile deines E-Schlagzeugs ist die Bass-Drum und die Hi-Hat. Damit du auch hier so nah wie möglich ans "Original" rankommst, würde ich dir eine Bass-Drum empfehlen, welche mit einer klassischen Fußmaschine gespielt wird (siehe Bild). Bei etwas günstigeren E-Drumsets hast du nur ein Trittpedal und kein mechanischen Widerstand oder Feder. Das geht zwar auch am Anfang ist aber auf Dauer auf alle Fälle ein Nachteil. Gewisse Techniken und vor allem das Spielgefühl lassen sich darauf nicht optimal umsetzen. Am besten also ein E-Drumset mit Fußmaschine und externes Bass-Drum Pad.
Bei der Hi-Hat gilt prinzipiell das Gleiche. Allerdings gibt es bei der Hi-Hat ein großer Preissprung wenn du mit einer mechanische Hi-Hat liebäugelst. Das liegt vor allem an der verbauten Triggertechnik. Diese ist viel aufwendiger als ein einfaches Hi-Hat Pedal ohne externe Hardware. Natürlich leidet dann das Spielgefühl darunter. Ich würde aber trotzdem sagen, dass man darauf bei der Hi-Hat noch eher verzichten kann.
Das Rack und das E-Drum Modul ... bitte was ?
Das Skelett ... okay ... das klingt etwas zu medizinisch ... das Rückgrat der meisten E-Schlagzeug ist das Rack. Hier werden alle Pads, Becken und das E-Drum Modul befestigt. E-Drums aus dem höheren Preissegment können sogar ein richtigen Kessel haben ... das kostet natürlich dementsprechend mehr. Bei allen anderen gibt es das Rack. Das sollte vor allem eins sein ... stabil. Ich habe sehr oft billige E-Drumsets gesehen wo sich das Rack nach einiger Zeit verabschiedet, sich Schrauben lösen oder das Ganze eine sehr wackelige Angelegenheit war. Das macht kein Spaß. Am besten ist das Rack aus Alu, Metall und nicht aus Plastik. Auch die Schrauben sollten nicht aus Plastik sein damit das Rückgrat auch seinen Namen verdient hat.
Das Herzstück ... jetzt wird es schon wieder medizinisch ... ist das E-Drum Modul. Hier werden alle Kabel angeschlossen und der Sound deines E-Drumsets eingestellt. Achtung ... viele Anbieter locken hier mit der Anzahl an Drumsounds: "Mit über 40000000 Millionen Sounds" ... das braucht wirklich keiner. Qualität steht hier über Quantität.
Ich habe lieber ein paar richtig gute Sounds also eine schier unendliche Auswahl an Sounds. Du kannst zu einem späteren Zeitpunkt immer neue Sounds nachrüsten. Hierfür sollte dein E-Drumsets ein USB-Anschluss und/oder ein Midi-Anschluss haben. Du kannst dann später dein Drumset mit deinem Computer verbinden und neue Sounds ansteuern. Es ist also nicht weiter schlimm mit weniger Sounds zurecht zukommen ... im Gegenteil.
Das Modul sollte zudem eine Aufnahme und eine Metronomfunktion haben. Punkt eins ist vor allem beim Üben wichtig. Man sollte sich regelmäßig aufnehmen damit man sei Fortschritt auch dokumentieren kann (und natürlich auch, um seine eigenes Spielen zu analysieren). Die Metronomfunktion dient natürlich auch zum Üben von Timing und sollte deshalb nicht fehlen. Man kann zwar auch ein externes Metronom verwenden aber dann musst du den Sound ja irgendwie in deine Kopfhörer bekommen die bereits am E-Drum Modul angeschlossen sind.
Zu guter letzt nicht vergessen ... gute Kopfhörer
Oh ja ... der Fehler wird sehr häufig gemacht (übrigens 10 typische Fehler findest du hier) ... zu billige Kopfhörer. Das wäre das Gleiche wie wenn du ein teueres schnelles Auto kaufst ... dann aber mit Ersatzreifen 80km/h fährst. Macht ein Sinn oder? Gute Kopfhörer sind das A und O und kostet auch nicht die Welt. Verwende aber nicht deine Kopfhörer von deinem Smartphone (außer du hast da schon sehr hochwertige Kopfhörer). Noise-Cancelling-Headphones sind auch keine gute Idee ... die haben in der Regel Probleme deine Padgeräusche mit zu dämmen ... es kommt also häufiger zu einem unangenehmen Rauschen oder Klicken.
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Es gibt sogar Boxen für E-Drumsets
Das mag am Anfang vielleicht etwas Kontrovers klingen ... aber stell dir mal folgendes Szenario vor:
Du hast dir ein teueres E-Drumset gekauft ... deine Frau, Familie oder Eltern überzeugt viel Geld auszugeben ... übst Wochen/Monate an deinem neuen Instrument ... aber keiner hört was du da eigentlich machst. Für Außenstehende klingt es, als würdest du auf Plastikeimer spielen (ist leider wirklich so). Monitorboxen sind hier eine super Möglichkeit dein Können anderen Menschen zu zeigen.
Ein weiter Vorteil ist auch die Klangumgebung ... vielleicht ein etwas philosophischer Punkt aber dennoch interessant. Mit Kopfhörern fühlt man sich schnell von der Umgebung isoliert ... manchmal ganz gut aber oft auch ein etwas komisches Gefühl. Bei externen Boxen habe ich das Gefühl nicht. Du kannst natürlich einfach deine Boxen verwenden, die du zuhause hast. Ich empfehle aber auch spezielle Boxen für E-Drumsets. Hier sind die Höhen und Bässe optimal auf ein E-Schlagzeug ausgerichtet.
Falls der Geldbeutel schon leer ist, kannst du aber an dieser Stelle sparen und jederzeit zu einem späteren Zeitpunkt nachrüsten.
Roland PM-100 Drum Monitor
E-Drum Boxen
5 / 5
Fullrange mit 80 Watt, 10" Lautsprecher & Hochtöner
Integrierter Mixer für Lautstärke & globalem EQ
Angewinkeltes Design zur optimalen Schallabdeckung
Puhh ... genug gelesen ... wat kostet dat Ding ?
Tja ... wie immer im Leben ... das kommt ganz drauf an. Bei Thomann (ich werde hierfür nicht gesponsert) geht der "Spaß" schon ab 165€ los. Spaß glaube ich wirst du bei diesem Preis allerdings noch nicht haben. Ich habe dir deshalb mal meine Empfehlungen je nach Preissegment unterhalb verlinkt. Mir ist bewusst, dass sich nicht jeder direkt das teuerste E-Drumset kaufen kann. Vielleicht fängt man erstmal klein an und später kann man immer noch mehr ausgeben ... wobei ... was hat meine Oma nochmal gesagt ?
Meine Top-Empfehlung
Roland TD-1DMK
Einsteigerset
5/ 5
Snare und Toms mit doppeltem Gewebefell
Inkl. Fußmaschine, Kopfhörer und Sticks
Mit zwei Becken-Pads und Hi-Hat
Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
Roland TD-17KV
Mittleres Preissegment
5 / 5
Größere Snare für realistisches Spielgefühl (12")
Drei 8" Tom Pads
Ink. Hocker, Hi-Hat Maschine, Kopfhörer und Fußmaschine
Mesheads auf Snare- und Tom-Pads
Echtes Hi-Hat Spielgefühl durch zwei Hi-Hat Pads
Man kann natürlich immer mehr ausgeben. Ich habe mir vor kurzem z.B. das Roland TD-27 KV geholt. Hier zieht natürlich auch der Preis ordentlich an und liegt hierbei schon deutlich über 2000€. Ich habe mich aufgrund der Hi-Hat Maschine und der Snare für das Roland entschieden. Die Snare wird von Roland als eine Digital Mesh Head Snare Drum Pad bezeichnet und wird über USB angesteuert. Dadurch können viel mehr digitale Signale an das Modul geschickt werden. Das merkt man vor allem bei der Dynamik – also den Verhältnis zwischen lauten und leisen Schlägen.
Wenn man dann noch eine Kategorie zu dem Roland VAD506 weiter geht, ist dann auch das Ride-Becken komplett digital und das E-Drumset sieht fast so aus wie ein akustisches Schlagzeug. Nach oben gibt es natürlich keine Grenzen .
Für den großen Geldbeutel
Roland TD-27KV
Mittleres Preissegment
5/ 5
14" Digital Snare Pad (fühlt sich fast an wie eine richtige Snare)
Inkl. Fußmaschine, Kopfhörer und Sticks
Mit Hi-Hat Maschine (Hardware)
Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
Roland VAD506 V-Drum Kit Set
Hohes Preissegment
5 / 5
Mit echten Full-Size Holzkesseln und Hardware (sieht fast aus wie ein richtiges akustisches Schlagzeug)
14" Digital Snare und 18" Digital Ride-Pad
Ink. Hocker, Hi-Hat Maschine, Kopfhörer und Fußmaschine
Gibt es in unterschiedlichen Folierungen (oben abgebildet Midnight Sparkle-Folierung)
Sehr natürliches Spielgefühl
Einen Händler den man neben Thomann* im Bereich E-Drums erwähnen muss, ist drum-tec. Ich werde leider nicht von drum-tec gesponsert habe aber schon sehr viel Positives von meinen Schülern gehört. Diese Firma hat sich nur auf E-Drums spezialisiert und hat gerade im höheren Preissegment tolle Sets.
Geld sparen und ein gebrauchtes elektronisches Schlagzeug kaufen
Wie du vielleicht bereits gesehen hast, ist es leider nicht ganz günstig ein elektronisches Drumset zu kaufen. Ich habe mir damals ein sehr billiges Schlagzeug von meinem Konfirmationsgeld gekauft. Erst nach Jahren fleißigen Nebenjobs und zahlreichen Auftritten konnte ich mir dann endlich ein Sonor Schlagzeug kaufen.
Eine tolle Alternative sind gebrauchte Drumsets. Leider kommt es immer mal wieder vor, dass sich Leute ein Drumset gekauft haben und nach kurzer Zeit das Handtuch bzw. die Sticks (weg)werfen. Deshalb findet man immer wieder Schnäppchen bei eBay-Kleinanzeigen oder bei deinem lokalen Musikhändler. Wenn du dich unterhalb für meinen kostenlosen Crashkurs einträgst, erhältst du auch ein kleines eBook mit allen Infos zum Thema und auch eine ausführliche Checkliste für den Kauf eines gebrauchten Schlagzeugs.
*Vielen Dank für dein Interesse an meinem Artikel. Alle Produktlinks auf dieser Seite sind sogenannten Affiliatelinks. Ja ... ich muss auch von etwas leben . Das heißt, ich erhalte eine kleine Provision, wenn du dir ein Drumset über einen der oberen Links kaufst. Keine Angst für dich entstehen keinerlei weitere kosten. Falls du dich dafür entscheidest ... vielen Dank für deinen Support.
Grüße
Andreas
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